Hör-Rätsel und Geräusch-Geschichten mit „iPi Sound““

Audio
Kleinkinder
Bis 10 Teilnehmer*innen
Kurzveranstaltung

Zielgruppe des Projekts

Kindergartenkinder

Welche (pädagogischen / medienpädagogischen) Ziele verfolgt das Projekt?

Ziel ist es, ein Hörrätsel oder eine Geräuschgeschichte zu erstellen sowie genaues und bewusstes Hin- und Zuhören zu fördern.

Kurzbeschreibung

Audio ist Kino im Kopf. Geräusche, Musik und Stimmen erzeugen imaginäre Bilder, ohne dass eine sichtbare Bildebene nötig wäre. Dabei können wir auf reale Töne in unserem Umfeld zurückgreifen, diese aufnehmen und immer wieder abspielen und anhören. Wir können aber auch selbst Töne erzeugen, z.B. mit der eigenen Stimme oder Gegenständen, die wiederum suggerieren etwas zu sein, was sie aber nur in unserem Kopf sind. So brauchen wir für Pferdegetrappel manchmal gar kein echtes Pferd, sondern nur Kokosnüsse.

Damit bieten Audioprojekte auf vielfältige Weise eine Auseinandersetzung mit Medienwelten, in denen Töne auf unterschiedlichste Weise eingesetzt werden. Darüber hinaus ermöglichen sie eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Umfeld, den Dingen die man tagtäglich hört, ohne sie bewusst wahrzunehmen.
Wie kann ich aus Geräuschen kleine Rätsel gestalten? Oder mit Geräuschen, Musik und meiner Stimme gar eine ganze Geschichte „erzählen“? Mithilfe der App „Ipi Sound“ lässt sich das kinderleicht umsetzen.

Ablauf des Projekts

Vorbereitung
• Überprüfen, ob der Akku des Tablets geladen ist
• Die App „iPi Sound“ starten und im Vorfeld testen (eine kurze Anleitung dazu finden Sie hier: materialkiste.kita.bayern/edu-...
• Entsprechende Materialien für die Erzeugung von Tönen und Geräuschen bereitlegen
• Einen ruhigen Raum suchen, wo mit den Kindern gearbeitet werden kann

Startphase: Einführung in das Thema
Zeitrahmen: 15 Minuten
Arbeitsform: Im Plenum, Sitz- oder Stuhlkreis

In der Startphase sollen die Kinder für das Hören sensibilisiert werden. Damit sie sich darauf konzentrieren können und ein Gefühl für Geräusche und Töne bekommen, schließen sie in zwei Spielrunden jeweils ihre Augen. Alle Kinder sitzen gemeinsam im Kreis. Sie sollen für eine kurze Zeit ganz ruhig sein und sich nur auf das Hören konzentrieren. Ggf. kann die Betreuungsperson vorher ein Fenster oder die Tür zum Flur öffnen. Während dieser kurzen Phase müssen alle ganz leise bleiben, auch die Betreuungsperson. Im Anschluss öffnen alle wieder ihre Augen und berichten, was sie hören konnten. In der zweiten Runde macht die Betreuungsperson ein paar Geräusche (mit dem eigenen Körper, mit einem Instrument oder anderem Gegenstand). Die Kinder öffnen wieder die Augen und sollen sagen, was sie gehört haben. Gemeinsam wird festgestellt, dass man viele Dinge hören kann und genau weiß, was sie sind, auch wenn man sie nicht sieht.

Im nächsten Schritt wird das Projektvorhaben näher erläutert: Die Kinder sollen in Kleingruppen ein eigenes Hör-Rätsel gestalten. Die Rätsel sollen sich thematisch um typische Geräusche oder Abläufe in der Kita drehen. Jede Kleingruppe erhält ein Tablet und gemeinsam mit der Betreuungsperson überlegen die Kinder Geräusche (z.B. was gehört alles zum Ankommen in der Kita, zur Mittagspause, zum Spielen im Wohnzimmer oder zum Kochen usw.).

Hauptphase: Sammeln der Geräusche
Zeitrahmen: 30 Minuten
Arbeitsform: In Bewegung, auf der Suche nach Geräuschen

Im ersten Teil der Hauptphase wird den Kindern die Funktionsweise der App „iPi Sound“ erklärt. Jeder darf testweise ein Geräusch aufnehmen. Dafür werden alle Kinder der Kleingruppe gebraucht, da die Person, die das Geräusch aufnimmt, das Geräusch meist nicht selbst verursachen kann. Es ist wichtig, dass das Tablet fest in der Hand gehalten wird, daher müssen die Geräusche zwangsläufig von jemand anderem gemacht oder verursacht werden. Den Kindern soll dadurch deutlich werden, dass zum Geräusche aufnehmen ein ganzes Team gebraucht wird und die Rollen während der Hauptphase rotieren können.

Wenn sich die Kinder auf ihre maximal neun Geräusche für das Rätsel geeinigt haben, legen sie eine Reihenfolge fest und gehen los, um die Geräusche aufzunehmen. Damit wird der zweite Teil der Hauptphase eingeleitet. Dieser kann unterschiedlich lang ausfallen, je nachdem wie weit sich die Kinder zum Aufnehmen ihrer Geräusche bewegen. Daher sollte hier darauf geachtet werden, dass besonders schnelle Gruppen auch ein weiteres Rätsel erstellen können. Darüber hinaus sollte nach jeder Aufnahme durch die Kinder kurz kontrolliert werden, ob das Geräusch sich auch so anhört, wie sie es wollten. Ggf. kann ein Geräusch auch nochmals aufgenommen werden.
Bevor es zum gemeinsamen Abschluss geht, sollte jede Gruppe kurz Zeit gehabt haben ihr Hör-Rätsel im gesamten einmal selbst anzuhören. Die Kleingruppe sucht dafür einen ruhigen Ort, wo sie ungestört sind.

Abschluss
Zeitrahmen: 15 Minuten
Arbeitsform: Im Plenum, Sitz- oder Stuhlkreis

In der Abschlussrunde kommen alle Kleingruppen wieder im Kreis zusammen. Alle waren an unterschiedlichen Orten in der Einrichtung unterwegs und haben mindestens acht Geräusche aufgenommen. Bevor das Rätselraten startet, wird festgelegt, ob nach jedem einzelnen Geräusch oder nach den acht zusammenhängenden Geräuschen geraten werden darf. Ggf. kann das auch jede Gruppe eigens festlegen. Dann darf jede Gruppe nacheinander ihre Geräusche vorspielen und die anderen Kinder müssen raten, um was es sich handelt. Nach jeder Gruppe darf applaudiert werden für die kreativen Ideen der Kinder.

Materialien / Technik

Die App „Keezy“ ist kostenfrei, werbefrei, kann offline genutzt werden und enthält keine In-App-Käufe. Die Oberfläche der App ist farblich und grafisch so gestaltet, dass bis zu acht Geräusche aufgenommen werden können. Auf jedes Feld wird ein eigens aufgenommenes Geräusch gespeichert. Diese können völlig frei gewählt oder in eine bestimmte Reihenfolge gebracht werden, sodass ein Zusammenhang zwischen den Geräuschen geschaffen wird (wie z.B. ein bestimmter Ablauf in der Kita oder zu Hause).

Tipps für die Umsetzung in der Bibliothek

Die App „ipi Sound“ ist kostenpflichtig, werbefrei, enthält keine In-App-Käufe und kann offline genutzt werden. Sie ist für Apple und Android Geräte verfügbar

Gruppengröße

Zwei bis drei Kinder pro Tablet zusammen mit einer Betreuungsperson, bei der Variationsmöglichkeit maximal zehn Kinder als eine Gruppe mit zwei Betreuungspersonen

Zeitumfang

60 Minuten

Eingereicht von

MSA - Medienstelle Augsburg des JFF e.v. | Claudia Horvat

Thema Audio

 

Warum Audio-Projekte in der Bibliothek?

  • Audio-Projekte sind für Menschen aller Altersklassen relevant, da man je nach Anspruch und Kompetenz sehr einfache, aber auch komplexe und qualitativ hochwertige Produkte erstellen kann.
  • Sie fördern die Kreativität und die Selbstwirksamkeit.
  • Um ein Audio-Projekt zu planen, braucht es vergleichsweise wenig Technik.
Wir freuen uns auf Ihre Workshopidee!

Alles zum Thema: Projekte selbst gestalten

Ziele und Zielgruppen, Themen und Inhalte, Methoden und Tools - wer ein medienpädagogisches Projekt planen und erfolgreich in der eigenen Bibliothek umsetzen möchte, muss sich vorab mit vielen verschiedenen Aspekten auseinandersetzen. Hier finden Sie zahlreiche Informationen, Tipps und Anregungen rund ums Thema "Projekte selbst gestalten", die den Start mit dem eigenen Projekt leichter machen.